Alkoholabhängig ohne psychisches Problem. Was tun?

Alkoholabhängig ohne psychische Probleme. Was tun?

AvatarHallo Kris,

Bei Alkoholabhängigkeit wird meistens davon ausgegangen, dass ein psychischer Knick vorliegen muß.

Es gibt jedoch eine Menge Menschen, die einfach aus einer im Lauf der Jahre entstandenen Gewohnheit alkoholabhängig werden. Man trinkt also nicht, weil man Probleme hat, sondern einfach weil es schmeckt.

Der (vermeintlich positive) Nebeneffekt ist eine auftretende Hochstimmung (so geht`s mir jedenfalls), die im Verlauf allerdings immer mehr in die Abhängigkeit führt.

Will man aufhören, kommen dann in der Folge die allseits bekannten Entzugserscheinungen (wie z.B. Händezittern) und man kehrt gerne wieder zum Alkohol zurück.  Zunehmend dann nicht mehr wegen der einsetzenden Hochstimmung, sondern zur Beruhigung.

Mein Wunsch ist im Wesentlichen:

Wie komme ich raus aus der Gewohnheit und kann krasse Entzugserscheinungen weitgehend verhindern?

Es muß doch auch einen (vielleicht dann länger dauernden) Weg der Abstandnahme ohne ärztliche Aufsicht geben..! In der Literatur habe ich allerdings so gut wie nichts gefunden. (Ausnahme: Allen Carr`s Endlich ohne Alkohol - frei und unabhängig).

Vielleicht gibt`s doch noch eine Möglichkeit der weiterführenden Information - ohne ärztliche Betreuung!

Ich suche weiter....!

Kris antwortet

Hallo Martin,

vielen Dank für deine Frage!

In deiner Beschreibung finde ich mich selbst wieder.

Ich war auch der Meinung, dass ich nur aus Vergnügen trinke würde. Weil der Prosecco und das Weizenbier so lecker und das Rauschgefühl so heiter und witzig wäre.

Und dass mit mir alles in Ordnung wäre.

Das stimmte auch.

Aber nur zum Teil.

 

Alkoholabhängige haben keinen Defekt

Mit mir war tatsächlich alles Ordnung. Genauso wie mit allen Menschen, die nicht so ohne weiteres vom Alkohol wegkommen, alles in Ordnung ist.

Auch hatte ich keinen psychischen Defekt. Genau wie alle anderen alkoholabhängigen Menschen.

Aber mir wurden in meiner Kindheit jede Menge defekte Denk- und Verhaltensmuster mit auf den Lebensweg gegeben.

Das wusste ich damals nicht, weil man kindliche Prägung nicht sehen kann. Das macht die Sache so vertrackt.

Man kennt keine andere Prägung und kann nicht vergleichen, wie andere Menschen sich fühlen.

 

Der Unterschied ist unsichtbar

Doch genau hier liegt der Unterschied, warum manche Menschen suchtanfällig sind und abhängig werden und andere nicht.

Eben diese Prägung führt dazu, dass man den Rauschzustand tatsächlich als hochattraktiven Lebenszustand empfindet. Hochstimmung hast du es genannt. Der Begriff trifft den Nagel auf den Kopf.

Aber nur für Menschen mit einer bestimmten Prägung.

Ich nenne es negative Prägung.

 

Menschen, die nicht suchtanfällig sind

Menschen, die nicht suchtanfällig sind, also nicht negativ geprägt wurden, empfinden einen Rauschzustand nicht als einen Stimmungszustand, den sie möglichst oft erleben wollen.

Sie empfinden ihn als Einschränkung ihrer geistigen Klarheit, als Verlust ihrer vollen Wahrnehmungsfähigkeit, als Kontrollverlust, als destruktiv.

Auch empfinden sie die Nachwirkungen als abschreckend. Was Sinn von negativen Folgen im allgemeinen ist. Man zieht seine Konsequenzen daraus und versucht sie künftig zu vermeiden.

Mit Alkohol verhält es sich wie mit Hochzeitstorten.

Die sind auch ganz besonders lecker.

Trotzdem will man nicht Berge davon essen. Schon gar nicht mehrmals die Woche. Weil einem dann schlecht wird und die Zutaten dem Körper nicht gut tun.

Es sei denn, man hat Fress-Sucht.

Gleiche Ursache – anderes Gewächs.

Der Ausweg aus der Alkoholabhängigkeit

Ich habe einmal jemanden sagen hören:

„Drogen sind dazu da, um sich daran zu erinnern, zu welchen Bewusstseins-Zuständen man als Mensch Zugang hat.“

Der Satz hat ein mächtiges Echo in mir ausgelöst.

Vom Rausch wird man daran erinnert, wie geil sich das Leben anfühlen kann:

So frei.

So energiegeladen.

So glücklich.

So zuversichtlich.

So selbstbewusst.

Rückblickend war es genau das, warum Alkohol mich in seinen Bann gezogen hat.

Zurück zum Zitat.

Findet man den Rauschzustand gut, geht es darum, ihn nüchtern zu erreichen.

Das ist möglich.

Indem man sich von seiner negativen Prägung (= seinen nachteiligen Denk- und Verhaltensmustern) befreit.

Weil es unsere eigenen (!) Denk- und Verhaltensmuster sind, die uns das Leben schwerer machen, als es in Wirklichkeit ist.

Wie man das macht, wird im Selbsthilfeprogramm Endlich Alkoholfrei! Schritt für Schritt erkärt.

 

Das Ziel ist nicht nur Abstinenz

Das Ziel ist also nicht einfach ein Leben ohne Alkohol.

Das Ziel lautet ein Leben in anhaltender Wohlfühlstimmung, mit Highlights wie einst zu besten Rauschzuständen.

Oder kurz: Alkoholfrei & Happy.

 

Richte deinen Blick nach innen

Schau doch mal, ob es Bereiche in deinem Leben gibt, mit denen du nicht so zufrieden bist.

Gestalte sie zu deiner Zufriedenheit um!

Je glücklicher man mit seinem Leben ist, umso uninteressanter wird die Wirkung von Alkohol.

Wenn es mit der Lebensoptimierung klemmt, dann nicht etwa deshalb, weil man nicht dazu fähig wäre.

Oder weil die Welt da draußen es verhindern würde.

Sondern weil man von selbstlimitierenden Ansichten (in einigen Fällen auch von seelischen Verletzungen oder Traumata) blockiert wird.

Wieder kommt man zurück zur Wurzel von Alkoholabhängigkeit:  Die  eigenen Glaubenssätzen und Ansichten.

 

Verändere deine innere Welt

Die Blockaden befinden sich in einem selbst.

Deshalb führt kein Weg daran vorbei (zumindest ist mir keiner bekannt), sich mit seiner inneren Welt auseinanderzusetzen.

Man muss in seiner Gedanken- und Gefühlswelt ein paar Aufräumarbeiten machen, was wir gemeinsam im Selbsthilfeprogramm Endlich Alkoholfrei! anpacken.

Die Änderung von Verhaltensmustern folgt automatisch.

Ebenso wie die Anhebung des Lebensgefühls.

Damit geht ein steigendes Desinteresse am Alkohol einher ... und somit die Auflösung von Alkoholabhängigkeit.

 

Körperliche Entzugserscheinungen

Du fragst, „Wie kann man krasse Entzugserscheinungen weitgehend verhindern?“

Mit körperlichen Entzugserscheinungen habe ich selbst keine Erfahrungen gemacht.

Der aktuelle Tenor ist: Entzugserscheinungen lassen sich nur unter ärztlicher Betreuung und der Gabe von Medikamenten verhindern.

Was man auf keinen Fall machen sollte, ist allein entziehen, aufgrund der Gefahr eines Delirium tremens.

Ich halte es aber auch für möglich (hier handelt es sich um reine Spekulation, mangels Erfahrung), dass man Entzugserscheinungen entgehen kann, indem man die Alkoholmenge kontinuierlich reduziert.

Erfolgschancen würde ich dem Ansatz der Reduktion dann beimessen, wenn man kontinuierlich Aufräumarbeiten in seiner Gedankenwelt macht.

Versucht man sie zu umgehen, kommt es bestenfalls zu einer Suchtverlagerung und man ersetzt Alkohol durch ein neues Suchtmittel.

Was nicht Sinn oder Ziel sein kann.

Also lieber Martin, ran an den Speck! Den Speck der Gedankenwelt, welche deiner Nüchternheit ihre natürliche Hochstimmung raubt.

Dann wunderst du dich in Kürze, weshalb du überhaupt so viel Trouble mit Alkohol hattest.

Es grüßt dich herzlich
Deine Kris

Alkoholabhängig, was tun? Frag Kris!

Du hast auch eine spezielle Frage, wo du nicht weiter kommst?

Dann buche ein persönliches 1:1 Begleitungsgespräch.

Oder melde dich zum Selbsthilfe-Programm Endlich Alkoholfrei! an und schreibe mir!

Ich freue mich, dich auf deinem Weg in die Freiheit zu begleiten.

Deine
Kris Wiegand

Der Selbsthilfekurs

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